Construct-PV zeigt fassadenintegrierte Photovoltaik am ZÜBLIN-Gebäude Z3 Größenvariable Module mit multifunktionalem Potenzial für die Gebäudehülle. Projektpartner präsentieren Ergebnisse bei öffentlicher Abschlussveranstaltung am 16.11.2017 in Stuttgart Größenvariable Module mit multifunktionalem Potenzial für die Gebäudehülle Projektpartner präsentieren Ergebnisse bei öffentlicher Abschlussveranstaltung am 16.11.2017 in Stuttgart Eine nachhaltige Energiequelle, die architektonische Akzente setzt und zugleich die Schutzfunktion einer herkömmlichen Fassade übernimmt: Das multifunktionale Potenzial größenvariabler Photovoltaik-Elemente für die Gebäudehülle ist jetzt an der Südfassade des ZÜBLIN-Gebäudes Z3 in Stuttgart zu sehen. Zum Abschluss des EU-geförderten Forschungsprojekts Construct-PV (www.constructPV.eu) präsentieren die Zentrale Technik der Ed. Züblin AG und ihre Partner die Projektergebnisse am 16.11. 2017 im ZÜBLIN-Haus in Stuttgart-Möhringen. Die Veranstaltung am Hauptsitz der Ed. Züblin AG bietet der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich eingehend über das Projekt Construct-PV zu informieren. Neben dem ganztägigen Fachforum „Gebäudeintegrierte Photovoltaik für Green Buildings“ gibt es ab 13 Uhr einen Presserundgang durch die forumsbegleitende Ausstellung mit anschließender Führung zur Photovoltaik-Anlage am benachbarten Z3. Der fünfgeschossige Bürokomplex ist als Niedrigstenergie-Gebäude mit einem DGNB-Zertifikat in Gold prämiert worden. 186 Module mit technischen Innovationen Als Referenz-Projekt für Construct-PV sind an der Z3-Fassade in den vergangenen Monaten 186 Photovoltaik-Module in sechs verschiedenen Größen und mit sieben unterschiedlichen Siebdruckmustern installiert worden. Die 240 m² große Fläche kommt auf eine Gesamtleistung von 30 kWp (Kilowatt peak) und soll einen elektrischen Ertrag von 17.000 kWh/Jahr liefern. Der Anschluss der Photovoltaik-Anlage an das Stromnetz ist bereits beim Netzbetreiber beantragt und wird zeitnah erwartet. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) wird den Solarstrom-Ertrag wissenschaftlich erfassen und überwachen (Monitoring). Die aufwendige Gestaltung der Z3-Fassade mit changierend beschnittenen Holzlisenen, verglasten Öffnungsflügeln und rückseitig graphitgrau emaillierten ESG-Scheiben (Einscheibensicherheitsglas) im Brüstungsbereich machte die Integration der Photovoltaik-Module zu einer anspruchsvollen Aufgabe für das Construct-PV-Team. Um die ESG-Scheiben zur Gebäudeintegration durch Glas-Glas-Photovoltaik-Module ersetzen zu können, entwickelten die Projektpartner einen innovative Modulaufbau mit einer seitlich überstehenden Frontscheibe (Stufenglas), das eine unabhängige Verklebung der Front- und der Rückscheibe auf der Unterkonstruktion ermöglicht.Zur Abmilderung des negativen Einflusses der Verschattung durch die hervorspringenden Holzlisenen wurden auch bei der Modul-Verschaltung neue Wege eingeschlagen. Zum Einsatz kommt zudem die SmartWire Connection Technology vom Projektpartner Meyer Burger für die Zellverbindung. Förderung durch die EU-Kommission Nach den Klimaschutz- und Energieeffizienzzielen der EU sollen Neubauten in den Mitgliedsstaaten ab 2019 mindestens so viel Energie erzeugen, wie sie selbst verbrauchen. Die Fassade eines Gebäudes stellt dabei eine große, bisher noch weitgehend ungenutzte Fläche für die Energiegewinnung dar. Deshalb wurde das Projekt Construct-PV von der EU-Kommission gefördert. Neben der PV-Integration in die Z3-Fassade wurde zum Abschluss des Projekts Construct-PV auf dem Dach des Projektpartners NTUA in Athen eine weitere große Demonstrationsanlage installiert. Hier werden verschiedene, in Europa verbreitete Dachtypen simuliert und mit Bitumen-Photovoltaikmodulen des Projektpartners Tegola Canadese belegt.