Tunneldurchschlag am Albabstieg gefeiert - Zahlreiche Gäste bei Festakt in Ulm Tunneldurchschlag für den 5.940 m langen Albabstiegstunnel. Rd. 500 Personen waren auf der Baustelle beschäftigt. Bislang verbauter Stahl: rund 6.500 t Tunneldurchschlag für den 5.940 m langen Albabstiegstunnel Rd. 500 Personen waren auf der Baustelle beschäftigt Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH hat unter Beteiligung zahlreicher Ehrengäste den Tunneldurchschlag der Oströhre des Albabstiegstunnels in Ulm gefeiert. „Baden-Württemberg, Deutschland und Europa profitieren stark vom Bahnprojekt Stuttgart–Ulm. Der heutige Durchschlag nach über zwölf Kilometern Tunnelvortrieb ist ein wichtiger Meilenstein in der Historie des Bahnprojekts und das Resultat hervorragender Ingenieurs- und Baukunst“, sagte Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, in seiner Rede. „In nicht einmal zweieinhalb Jahren haben die Mineure mehr als zwölf Kilometer Tunnel vorgetrieben – das zeigt, dass der zügige Bau von Verkehrsgroßprojekten in Deutschland möglich ist. Mein herzlicher Dank an alle, die hier am Albabstieg für mehr europaweite Mobilität auf der Schiene sorgen“, sagte Norbert Barthle, parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister. „Mit der Neubaustrecke Stuttgart–Ulm rückt die Region Ulm und Oberschwaben ein ganzes Stück näher an die Landeshauptstadt und den Flughafen Stuttgart heran. Die Menschen und die Wirtschaft der Ulmer Region haben damit den größten Vorteil“, sagte Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg. „Stadt und Region haben sich von Anfang an aktiv und mit einer Stimme für die Neubaustrecke stark gemacht. Uns war immer klar, wie wichtig dieser Streckenausbau ist und welche Bedeutung er wirtschaftlich für uns haben wird! Aus unserer Sicht ein wirkliches Jahrhundertprojekt und in seiner Bedeutung durchaus vergleichbar mit dem Anschluss Ulms an das Eisenbahnnetz vor fast 200 Jahren. Die Stadt wird mit ihrem eigenen Projekt „City Bahnhof Ulm“ darum alles dafür tun, dass der „Mehrwert“ dieser Strecke auch tatsächlich zum Tragen kommt und Ulm zur Mobilitätsdrehscheibe der Region wird“, sagte Gunter Czisch, Oberbürgermeister der Stadt Ulm. „Der Durchschlag des Albabstiegstunnels ist ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung der gerade für Bayern so wichtigen Magistrale für Europa TEN 17“, sagte Karl Michael Scheufele, Regierungspräsident von Schwaben. „Dass wir heute diesen Tunneldurchschlag begehen, verdanken wir nicht zuletzt dem Engagement der hiesigen Bürgerschaft, welche die enorme Zukunftsperspektive dieses Schnellbahnprojektes für unseren Wirtschaftsraum erkannt und richtig entschieden hat“, sagte Dr. Peter Kulitz, Präsident der Industrie- und Handelskammer Ulm. „Als württemberger Unternehmen freut es uns besonders, dass wir an dem Zusammenrücken der Landesstädte Stuttgart und Ulm maßgeblich beteiligt sind. Dieser Tunneldurchschlag ist nicht nur ein wichtiger Meilenstein bei der Herstellung des Gesamtprojekts NBS Wendlingen-Ulm, er symbolisiert auch den Stolz der Tunnelbauer und den Lohn für alle Anstrengungen, die hier untertage geleistet wurden“, sagte Edgar Schömig, Vorstand der Ed. Züblin AG. „Ich freue mich an der prächtigen Entwicklung meines Patenkinds, des Albabstiegstunnels. Dieser ist heute ein großes Stück näher an seine Vollendung herangerückt und ich hoffe als irdische Vertreterin der Heiligen Barbara, dass auch die weiteren Arbeiten bis zur Fertigstellung reibungslos vorangehen“, sagte Tunnelpatin Gerlinde Kretschmann. „Uns freut es besonders, wie warmherzig wir hier in Ulm empfangen werden! Mein herzlicher Dank gilt allen Ingenieuren und Mineuren für die hervorragende Arbeit am Albabstiegstunnel“, sagte Manfred Leger, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH. "Seit vielen Jahren setzen sich unsere Vereinsmitglieder für die zukunftsträchtige Infrastruktur ein. Mit den Tunneldurchschlägen in Ulm und Mitte Dezember in Stuttgart sind die namensgebenden Eckpfeiler des Projekts Wirklichkeit geworden. Dass aus Planung Realität wurde, verdanken wir klugen Köpfen und fleißigen Händen", sagte Georg Brunnhuber, Vorsitzender des Vereins Bahnprojekt Stuttgart–Ulm e.V. Im weiteren Verlauf der Durchschlagsfeier wurde in der Oströhre des Albabstiegstunnels der letzte Meter Fels durchgeschlagen. Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm Die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm umfasst die Projektabschnitte Albvorland, Albaufstieg, Albhochfläche, Albabstieg sowie den Hauptbahnhof Ulm. Parallel zur Neubaustrecke erfolgt auf der Albhochfläche der sechsstreifige Ausbau der Bundesautobahn A8 zwischen Hohenstadt und Ulm-West. Gesamtstreckenlänge: 59,6 Kilometer Der Albabstiegstunnel Im 5.940 Meter langen Albabstiegstunnel verläuft die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm von der Hochfläche der Schwäbischen Alb hinunter zu den unmittelbar anschließenden Gleisanlagen des Hauptbahnhofs in Ulm. Zwischen dem nördlichen Tunnelportal bei Dornstadt und dem südlichen Portal in Ulm überwindet die Strecke einen Höhenunterschied von etwa 95 Metern. Die Schnellfahrtrasse unterquert im Albabstiegstunnel die Rommelkaserne, führt südwestlich an Ulm-Lehr vorbei und unterfährt das Lehrer Tal und den Michelsberg, bevor sie den Ulmer Hauptbahnhof erreicht. Der Tunnel besteht aus zwei eingleisigen Tunnelröhren, die in Abständen von 500 Metern durch insgesamt elf Verbindungsbauwerke miteinander verbunden werden. Der Tunnel wird in Spritzbetonbauweise gebaut. Neben den Vortriebsarbeiten vom Portal Dornstadt in Richtung Ulm hat die Bahn im Lehrer Tal einen 390 Meter langen Zugangsstollen gebaut, von dem aus der Vortrieb sowohl in Richtung Dornstadt als auch in Richtung Ulm erfolgt ist. Mit der Herstellung des Tunnels ist eine Arbeitsgemeinschaft unter Federführung der Ed. Züblin AG, Stuttgart, beauftragt worden. Das Kostenvolumen liegt bei rund 250 Millionen Euro. Der Bau des Tunnelportals in Ulm einschließlich der Herstellung einer Rettungsplatzzufahrt wurde für rund 13 Millionen Euro an die Arbeitsgemeinschaft Matthäus Schmid / Geiger + Schüle / Hubert Schmid vergeben. Weitere Zahlen, Daten, Fakten zum Albabstiegstunnel Arbeitskräfte: rund 500 Personen haben auf Baustellen gearbeitet Umfang Aushubmaterial: rund 1,5 Millionen Kubikmeter (ein Drittel davon wurde für Seitenablagerung in Dornstadt verwendet) bislang verbauter Beton: rund 130.000 Kubikmeter bislang verbauter Stahl: rund 6.500 Tonnen Stand Innenausbau (Betonieren Tunnelsohle und Tunnelgewölbe): circa 4.000 Meter von rund 12.000 Metern Quelle: DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH