in letztes „Glück auf“ im Projekt Stuttgart 21: Die Deutsche Bahn hat sämtliche Tunnel des Projekts erfolgreich vorgetrieben. Insgesamt haben die Mineure rund 56 Kilometer Tunnel gegraben. Mit dem heutigen letzten Tunneldurchschlag im neuen Flughafentunnel ist ein historischer Meilenstein des Projekts Stuttgart 21 erreicht.
Der Abschluss des Tunnelvortriebs wurde heute von hochrangigen Vertretern der Deutschen Bahn, der Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik, der Europäischen Kommission, des Stuttgarter Flughafens sowie der Baubranche mit weiteren Ehrengästen feierlich begangen.
Berthold Huber, Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn: „56 Kilometer Tunnel, gebaut mitten in der Großstadt, unter der Messe, mitten in einem Flughafengelände, unter dem Neckar, unter dem Fernsehturm – die Herausforderungen waren zahlreich. Jetzt ist der Tunnelvortrieb vollendet. Die Mineure können stolz auf sich sein! Ihr Schaffen unter Tage ist wesentlich für die Mobilitätswende, von der Millionen Menschen und der Güterverkehr profitieren.“
Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Wer hier vor Ort den Baufortschritt beobachtet, dem erschließt sich unweigerlich ein Eindruck vom Gesamtwerk S21: Hochkomplexe Verkehrsplanung und Ingenieurskunst lassen eine hochleistungsfähige Infrastruktur mit smarter Technik entstehen, von denen die Fahrgäste vor Ort durch mehr und bessere Verbindungen profitieren werden und die uns der nächsten Etappe des Deutschlandtakts einen entscheidenden Schritt
näherbringt.“
Winfried Hermann, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg: „Am Stuttgarter Flughafen und an der Landesmesse entsteht eine Verkehrsdrehscheibe. Alle Verkehrsträger, vom Flugzeug übers Auto, Fernbus, S- und U-Bahn, bis hin zum Fern- und Regionalverkehr, werden hier miteinander verknüpft sein. So kann Verkehrswende gelingen! Deshalb freue ich mich über den Abschluss des Tunnelvortriebs bei S21, damit ist ein wichtiger Meilenstein für die Anbindung des Flughafens Stuttgart erreicht. Unser Dank gilt den Mineuren, Ingenieuren und Planern, denn trotz technischen Fortschritts ist Tunnelbau auch heute noch anstrengend und nicht ungefährlich.“
Herald Ruijters, Direktor Investitionen, Innovativer und Nachhaltiger Verkehr
der Europäischen Kommission: „Der letzte Tunneldurchschlag ist ein bedeutender Meilenstein des Projekts Stuttgart 21. Jeder Schritt bringt uns näher zum Ziel: einem modernen, multimodalen Verkehrsknoten in Stuttgart, der nicht nur die Stadt, die Region und das Land verbindet, sondern auch Europa – vom Atlantik im Westen bis zum Schwarzen Meer im Osten. Die neue geopolitische Lage im Osten Europas zeigt, wie sehr solche Projekte und Investitionen notwendig sind, um Europa besser zu vernetzen. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen werden von einem klimaneutralen und zukunftsfähigen Eisenbahnnetz profitieren.“
Dr. Frank Nopper, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart: „Der Bau der acht Tunnel für das Projekt Stuttgart 21 war wegen der Stuttgarter Kessellage und des Mineralwassers eine riesige Herausforderung für Mineure und Ingenieure, aber auch für Bevölkerung und Anwohnerschaft. Nachdem nun Licht am Ende des achten Tunnels erscheint, gehen wir beim Projekt Stuttgart 21 mit großer Zuversicht auf die Zielgerade.“
Carsten Poralla, Geschäftsführer Non-Aviation der Flughafen Stuttgart GmbH:
„Wir freuen uns sehr, dass wir heute diesen Tunneldurchschlag gemeinsam feiern. Dass beide Tunnelröhren zum Flughafen nun fertiggestellt sind, ist ein Riesenschritt auf dem Weg zum Fernbahnhalt am Flughafen. Als Bauingenieur weiß ich, was die Mineure hier für eine immense Leistung erbracht haben. Der Flughafenbahnhof ist für unsere Verkehrsdrehscheibe von elementarer Bedeutung, denn er verbessert die staufreie und klimaschonende Erreichbarkeit des Landesairports für viele Menschen enorm.“
Jörg Rösler, Mitglied des Vorstands, Strabag SE: „Die Anbindung des Flughafens mit der Messe Stuttgart an die Neubaustrecke Stuttgart–Ulm über diesen Tunnel ist ein wesentlicher Meilenstein im Rahmen des Infrastrukturprojekts Stuttgart 21. Projekte in diesem Umfang lassen sich nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit sowohl mit der Auftraggeberseite als auch in ARGEN, wie zwischen ZÜBLIN, Max Bögl und STRABAG verwirklichen. Für das bisher Geleistete bedanken wir uns bei
unserer Auftraggeberin der DB PSU und allen Projektbeteiligten.“
Dr. Arina Freitag, Tunnelpatin und Chief Financial Officer TenneT Holding BV:
„Als Tunnelpatin erfüllt es mich mit großer Freude zu sehen, dass dieses Projekt erfolgreich voranschreitet. Der letzte Tunnel-Durchschlag ist ein bedeutender Meilenstein – nicht nur für Stuttgart, sondern für ganz Deutschland. Wir senden heute ein wichtiges Signal: Der Ausbau der Infrastruktur in Deutschland geht voran. Als frühere Geschäftsführerin der Flughafen Stuttgart GmbH sowie als heutige CFO eines Infrastrukturbetreibers wie TenneT weiß ich um die besondere Bedeutung
solcher Vorhaben, denn nur mit einer modernen und leistungsfähigen Infrastruktur sichern wir die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland langfristig und nachhaltig.“
Die Tunnel von Stuttgart 21
Im Rahmen des Projekts Stuttgart 21 wurden acht Tunnel gegraben, die zum Großteil aus zwei Röhren bestehen:
- Tunnel Bad Cannstatt
- Tunnel Feuerbach
- Tunnel Flughafen
- Fildertunnel
- Tunnel Obertürkheim
- S-Bahn-Tunnel zwischen Haltestelle Mittnachtstraße und der S-Bahn-Station Hauptbahnhof
- S-Bahn-Tunnel Rosenstein
- Tunnel Untertürkheimer Kurve
Alle diese Tunnel sind vollständig vorgetrieben. In mehreren Tunneln liegen zudem mittlerweile bereits die Schienen: Mehr als 60 Kilometer feste Fahrbahn wurden bislang eingebaut und reichen teilweise bereits bis an den künftigen Hauptbahnhof
heran.
Symbolischer Baustart für die Stuttgart-21-Tunnel war am 4. Dezember 2013 im Tunnel Obertürkheim. Gegraben wurden die Tunnel sowohl mit einer großen Tunnelvortriebsmaschine als auch mit der sogenannten konventionellen Bauweise, das heißt mit Baggern, Sprengungen und Meißeln. Zeitweise wurde mehr als ein Kilometer Tunnel pro Monat vorgetrieben.
Stuttgart 21 ermöglicht weitreichende Verbesserungen des Schienennetzes im Südwesten. Das Projekt schafft die Kapazität für mehr Züge und kürzere Reisezeiten im bundesweiten Fernverkehr sowie im Nahverkehr. Der Regionalverkehr profitiert
zudem von vielen neuen umsteigefreien Verbindungen sowie verbesserten Anschlüssen an den Fernverkehr. Zudem ist Stuttgart 21 die Voraussetzung für den Deutschlandtakt im Südwesten.
Quelle Deutsche Bahn